„Die neue Bundesregierung hat sich mit dem Koalitionsvertrag wichtige Ziele gesteckt, insbesondere im Hinblick auf Entgeltgleichheit, Gewaltschutz, sexuelle Selbstbestimmung und Familienpolitik. Dieser Aufbruch ist zu begrüßen. Allerdings bedarf es Konkretisierungen und weiterreichender Maßnahmen. Besonders erfreulich ist der geplante Gleichstellungs-Check für alle Gesetze und die ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie.

Frauen stärker als Männer betroffen / Geschlecht und Bildung machen den Unterschied beim Einkommen

Mehr als jeder fünfte Mensch über 80 Jahren (22,4 Prozent) in Deutschland ist von Armut betroffen. Bei den hochbetagten Frauen liegt der Anteil sogar noch um mehr als 9 Prozentpunkte höher als bei den Männern. Das sind die Ergebnisse der vom Bundesseniorenministerium geförderten Studie „Hohes Alter in Deutschland“ (D80+).

Gewalt gegen Frauen prägt den Alltag vieler Frauen. Jede dritte Frau in Deutschland war bereits Opfer von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt.

Vor diesem Hintergrund kritisiert das Landesweite Netzwerk für ein Leben ohne Gewalt die Aussagen des Richters Winfried Leopolds im Urteil gegen Ex-Profiboxer Tom Schwarz, als unsensibel und taktlos gegenüber der Betroffenen.

Die Wähler*innen fordern einen politischen Richtungswechsel ein, das zeigt das Ergebnis der Bundestagswahl. Dieser Richtungswechsel muss auch durch eine progressive Frauen- und Gleichstellungspolitik erfüllt werden.

Die EAF Berlin hat im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 die Aufstellung aller Kandidierenden nach Geschlecht analysiert und diese Daten mit den tatsächlich gewählten Personen abgeglichen. Die Erhebung fand im Rahmen des vom Bundesfamilienministeriums geförderten Helene Weber-Kollegs statt.