Die Pandemiejahre stellten vor allem Familien mit Kindern vor Zerreißproben und brachten in puncto Gleichberechtigung eher Rückschritte, ist die Journalistin und Publizistin Sabine Rennefanz überzeugt. Ihr aktuelles Buch zum Thema „Frauen und Kinder zuletzt. Wie Krisen gesellschaftliche Gerechtigkeit herausfordern“ stellt die Autorin am Donnerstag, 15. September, um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek vor.
Sabine Rennefanz ist derzeit eine der profiliertesten Fürsprecherinnen und Stimmen des Ostens. Für sie ist die anfängliche Solidarität, bei der es hieß, „Wir sitzen alle im selben Boot“, nur Makulatur gewesen, denn bald sei nichts mehr davon zu spüren gewesen. Stattdessen wurde aus ihrer Sicht die im Grundgesetz verankerte Gleichheit aller über Bord geworfen und es habe sich gezeigt: Krisen gehen zu Lasten von Frauen und Kindern. Rückblickend stellen sich daher wichtige Fragen nach Ursachen und Verantwortung. „Warum geraten unsere Werte so leicht ins Wanken? Was läuft falsch in der Politik?“, fragt sie in ihrem Buch. Sabine Rennefanz hat auf der Suche nach Antworten aktuelle Studien ausgewertet, nimmt politische Einordnungen vor und erzählt von eigenen Erfahrungen als Frau und Mutter zweier Kinder.
Sabine Rennefanz, 1974 in Beeskow geboren, wurde mit dem Bestseller „Eisenkinder. Die stille Wut der Wendegeneration“ schlagartig bekannt und gilt heute als gefragte Expertin zu Feminismus, Familien- und Gesellschaftspolitik. Sie schreibt u.a. für überregionale Zeitungen und Zeitschriften und meldet sich an prominenter Stelle regelmäßig als Kolumnistin zu Wort, ist Radiokolumnistin und war langjährige Redakteurin einer Tageszeitung. Für ihre Texte wurde sie mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet.
Alle interessierten Besucher*innen sind herzlich zur Buchlesung mit Sabine Rennefanz am 15. September um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek im Breiten Weg willkommen. Gemeinsam mit der Stadtbibliothek laden die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt und der Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt ein, dessen Vorsitzende, die Landtagsabgeordnete Eva von Angern, die Moderation übernommen hat. Der Eintritt ist frei.
Quelle: Stadtbibliothek Magdeburg, 09.09.2022