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Das Projekt „Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“ ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Landeszentrale für politische Bildung. Es wird in einem ersten Durchgang zunächst drei Veranstaltungsformate im April durchführen und dann in ausgewählte Regionen konkrete Angebote zum Erhöhung des Frauenanteils vor Ort machen.

Das Ziel: Den Anteil der Frauen in Rathäusern, Landratsämtern sowie in den kommunalen Vertretungen – den Gemeinde-, Stadt- und Kreisräten – nachhaltig zu erhöhen. Denn Frauen sind in der Kommunalpolitik noch immer deutlich unterrepräsentiert. Eine aktuelle Datenanalyse des MDR zeigt, dass Kommunalpolitik in Sachsen-Anhalt vor allem von Männern gemacht wird. Der Frauenanteil in den Kommunalparlamenten liegt in Sachsen-Anhalt bei nur 19,4 Prozent.

Mit der Veranstaltungsreihe und den weiteren Projektschritten sollen auch Impulse für strukturelle Verbesserungen gegeben und überregionaler Austausch und Vernetzung gefördert werden. Dadurch sollen außerdem die Akzeptanz und die Attraktivität von Kommunalpolitik für Frauen, aber auch gesamtgesellschaftlich erhöht werden.

Derzeit finden landesweit verschiedene Workshops und Veranstaltungen statt. Die aktuellen Termine sind unter der Ruprik Termine zu finden: Termine | Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt

Aktuelles

27.02.2024 Frauen stärken ihr Schlagfertigkeit

Am dritten Workshop der Veranstaltungsreihe „Frauen.Macht.Politik!“ nahmen am 24. Februar 2024 insgesamt 25 Frauen aus Weißenfels und Umgebung teil. Kommunikationsexpertin Andrea Dufner zeigte den Teilnehmerinnen Techniken für Schlagfertigkeit und gab Tipps für eine gute Rhetorik in Gesprächen. In kleinen Gruppen stellten die Frauen Beispiele für typische Situationen und Provokationen zusammen. Im aktiven Rollenspiel erfuhren sie dann unter Anleitung von Andrea Dufner, wie sie souverän in diesen stressigen Momenten reagieren und sich damit selbstsicher auf dem politischen Parkett bewegen können.  

Die Veranstaltungsreihe „Frauen.Macht.Politik!“ wird durchgeführt vom Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt in Kooperation mit Partnerschaft für Demokratie im Burgenlandkreis und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Weißenfels. Sie findet vor dem Hintergrund der anstehenden Kommunalwahlen im Frühjahr 2024 statt. Ziel ist es, Frauen für politisches Engagement zu begeistern und sie auf ihrem Weg in die Politik zu unterstützen. Denn Frauen sind in den politischen Gremien aktuell deutlich unterrepräsentiert.

Bis zum Wahltermin am 9. Juni 2024 soll es noch weitere Angebote geben, um Frauen dahingehend zu fördern, dass sie ihrem Willen zur Gestaltung auch durch Gestaltungsmacht Wirkung verleihen. So findet der nächste Workshop am 13. April 2024, von 9 bis 13 Uhr zum Thema „Der weibliche Umgang mit Macht. Selbstpräsentation und Ziele“ statt. Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei. Anmeldungen nimmt die Weißenfelser Gleichstellungsbeauftragte Katja Henze entgegen ( Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , 03443 370466).

19.02.2024 Heute berichtet der MDR über die aktuellen Herausforderungen in der Kommunalpolitik. Unter folgendem Link kann dieser spannende Beitrag gern nachgelesen werden: Trotz Krisenzeit: Warum die Bürgermeisterin von Möckern für die Kommunalpolitik wirbt | MDR.DE

17 haupt- und ehrenamtliche Bürgermeisterinnen trafen sich auf Schloss Zerben. Eingeladen hatte die Bürgermeisterin von Elbe-Parey, Nicole Golz (parteilos). Von dem Treffen sollte das Signal an Frauen ausgehen, sich auch in der Politik zu engagieren.

Der Ort war nicht zufällig gewählt. Auf Schloss Zerben wuchs Elisabeth Freiin von Plotho auf. Theodor Fontanes reales Vorbild für seine Romanfigur Effi Briest, eine starke Frau. Und starke, vor allem engagierte Frauen kamen an jenem Ort zum ersten Bürgermeisterinnentreffen zusammen.

Drei Bürgermeisterinnen im Jerichower Land

„Der Impuls war die Kommunalwahl im kommenden Jahr“, sagte Initiatorin Nicole Golz. Lediglich 20 Prozent der Mitglieder in kommunalen Parlamenten im Land seien weiblich, das sollte sich ändern. Immerhin sind es im Jerichower Land mit drei der acht Kommunenspitzen 37,5 Prozent.

Lange Zeit war sie nach ihrer Wahl im Dezember 2015 allerdings die einzige Bürgermeisterin, bevor Doreen Krüger in Möckern und Cathleen Lüdicke (beide parteilos) in Jerichow in diesem Jahr folgten. „Darüber bin ich sehr glücklich, aber insgesamt sind wir Bürgermeister im Jerichower Land alle ein gutes Team“, so Golz.

Im ländlichen Raum sind die Bürgermeisterinnen zumeist parteilos. Eine der Ausnahmen ist Annegret Schwarz (CDU) aus Bismark (Landkreis Stendal). Ihr Erfolgsrezept bringt sie mit wenigen Schlagworten auf den Punkt: „Temperament, Sachverstand und viel Herz“.

Ehemalige Landtagsabgeordnete dabei

Neben Golz hatte auch Steffi Trittel, parteilose Bürgermeisterin von Hohe Börde zu dem Treffen eingeladen. Die gelernte Landwirtin hatte sich Anfang der 90er Jahre in die Kommunalpolitik begeben. „Es macht Spaß, wenn man mitgestalten kann“, sagte die 68-Jährige. Eine höhere Ebene als die kommunale hatte sie nie interessiert.

Anders Carmen Niebergall, die als Gast in Zerben begrüßt wurde. Sie war von 1990 bis 1994 Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellungsfragen in Sachsen-Anhalt, es folgten acht Jahre als Landtagsabgeordnete in der CDU-Fraktion. Auch gut 20 Jahre nach ihrem Ausscheiden aus dem Parlament sei eine solche Veranstaltung sehr wichtig.

Neben der Begegnung und dem Knüpfen von Kontakten hatte das Treffen das Ziel, alle Frauen dazu aufzurufen, sich politisch zu engagieren. „Kandidiert für die Stadt-, Gemeinde- und Ortschaftsräte am 9. Juni – habt Mut zu regieren“, heißt es in dem Aufruf. (pdfFrau_macht_Politik_Aufruf.pdf)

Pragmatischer und auch sachlicher

„Die Frauen sollen sich angesprochen fühlen und uns ansprechen“, so Golz gegenüber der Volksstimme. Frauen seien oftmals pragmatischer und auch sachlicher in der Diskussion. „Wir wollen Räte finden, die sachlich miteinander diskutieren, auch wenn sie unterschiedlicher Meinung sind“, sagte sie. Wichtig sei, die Politik aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Elbe-Pareys Bürgermeisterin war höchst zufrieden mit der Premiere, die ein ermunternder Auftakt gewesen sei. „Es war wichtig, dass wir diesen ersten Aufschlag hatten, bei dem die Kommunalwahlen im kommenden Jahr im Mittelpunkt standen“, fasste Nicole Golz zusammen. Bei weiteren Treffen würden andere Themen die Hauptrolle spielen. Der Termin für das nächste Mal steht, im Januar geht es in den Süden des Landes.

Quelle: Volksstimme: Bürgermeisterinnen: Geballte Frauenpower auf Schloss Zerben (volksstimme.de)

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Foto: Treffen Bürgermeisterinnen auf Schloss Zerben