Berlin: (hib/AW) Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen dringt darauf, dass Frauen und Männer gleichermaßen von den Hilfsmaßnahmen und Konjunkturpakete während der Corona-Krise profitieren. In einem Antrag (19/20038) fordert sie die Bundesregierung auf, alle bestehenden und kommenden Krisenmaßnahmen und Gesetze auf ihre Auswirkungen auf Frauen und Männer durch eine Stabstelle im Bundeskanzleramt überprüfen zu lassen. Darüber hinaus soll die Vergabe von staatlichen Hilfen an Unternehmen an die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit, zum Beispiel durch Quoten, gekoppelt werden.

Nach dem Willen der Grünen sollen aber auch prinzipiell alle bestehenden Gesetze und Regelungen in der Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik auf ihre Gleichstellungswirkung überprüft und diskriminierende Strukturen, Instrumente und Steuermodelle abgeschafft werden. Ebenso sei im Bereich der "Zeit- und Familienpolitik" für eine Entscheidungsfreiheit zur Aufteilung der familiären Sorgearbeit zu gewährleisten werden , damit diese fair zwischen den Eltern verteilt werden kann. Die Fraktion verweist darauf, dass in der Corona-Krise die bestehenden Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern besonders deutlich hervorgetreten seien. Dies zeige sich insbesondere bei der Aufteilung der Sorgearbeit sowie bei den Auswirkungen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt.

Quelle: hib - heute im bundestag Nr. 640, Do., 18. Juni 2020, Redaktionsschluss: 18.06 Uhr