Heute hat das Kabinett die erste und lange erwartete ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie der Bundesregierung verabschiedet. Sie wird vom Deutschen Frauenrat (DF) begrüßt, denn in Zeiten von Corona dürfen die Gleichstellungsmaßnahmen aus dem Koalitionsvertrag nicht auf der Strecke bleiben.

Der Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt e.V. unterstützt gemeinsam mit rund 85 zivilgesellschaftlichen Organisationen und 50 Privatpersonen als Erstunterzeichner*in den Aufruf des DF (Deutscher Frauenrat) und GMEI (Gender Mainstreaming Experts International) zur Gründung einer Gleichstellungsstiftung. Wir fordern von den Mitgliedern des Deutschen Bundestages, das im Koalitionsvertrag festgehaltene Vorhaben noch 2020 auf den Weg zu bringen.

Halle (Saale) - Es sind keine guten Neuigkeiten, die die Landesstelle für Intervention und Koordination bei häuslicher Gewalt jetzt veröffentlicht hat. „Bei einigen unserer Beratungsstellen ist jetzt die Kapazitätsgrenze erreicht“, sagte Liko-Landeskoordinatorin Anke Weinreich. Seit dem Corona-Shutdown hat es immer mehr Vorfälle häuslicher Gewalt in Sachsen-Anhalt gegeben.

Der Deutsche Frauenrat ist enttäuscht, dass sich der Bundestag vor der parlamentarischen Sommerpause nicht auf eine Wahlrechtsreform verständigt hat. Dazu sagt Elke Ferner, Mitglied im Vorstand des Deutschen Frauenrats und ehemalige Parlamentarische Staatssekretärin: „Der Bundestag lässt ein historisches Zeitfenster ungenutzt vorbeiziehen, endlich Parität auf den Weg zu bringen. Damit ist eine längst überfällige Reform aufgeschoben: Der Frauenanteil im Deutschen Bundestag befindet sich mit knapp 31 Prozent auf einem historischen Tiefstand. Ohne Wahlrechtsreform mit Parität wird auch der nächste Bundestag von Männern dominiert werden. Dabei muss er dringend kleiner und weiblicher werden.“

Magdeburg. Der Frauenanteil bei landeseigenen Unternehmen des privaten Rechts und Anstalten des öffentlichen Rechts belief sich im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt auf 37,5 Prozent. Das ist im Vergleich zu 2018 eine Steigerung von zwei Prozent. Diese Zahlen stehen in dem am Dienstag vom Kabinett beschlossenen Gremienbericht, den das Ministerium für Justiz und Gleichstellung jährlich erstellt. Bei den öffentlich-rechtlichen Stiftungen wurde sogar eine Steigerung um vier auf 30,2 Prozent registriert. Damit waren 13 der 43 Landesmandate in den Gremien der öffentlich-rechtlichen Stiftungen 2019 von Frauen besetzt.